von Freeman
Die Geschichtsbücher erzählen uns, und es wird allgemein verbreitet, der Kalte Krieg war die Antwort auf die sowjetische Aggression nach dem II. Weltkrieg. Die Sowjets wollten ganz Europa erobern und sich überall ausbreiten. Das war aber nicht der wahre Grund.
Präsident Truman hasste die Russen und er hatte bereits 1941 gesagt:
„wenn die Deutschen gewinnen, unterstützen wir die Russen. Wenn Russland gewinnt, unterstützen wir die Deutschen. Lassen wir sich doch gegenseitig so viele wie möglich töten.“
Nachdem Präsident Roosevelt am 12. April 1945 verstarb, übernahm Truman das Amt und wurde Präsident. Keine zwei Wochen danach machte Truman eine 180 Grad Wende was die amerikanischen Beziehungen zur Sowjetunion betraf.
Die Sowjets wurden ab dann als Feinde betrachtet und nicht mehr als Alliierte, die gerade Hitler-Deutschland und das Kaiserreich Japan besiegt hatten. Sofort wurde Moskau beschuldigt, die Vereinbarungen über die Nachkriegszeit gebrochen zu haben.
Der Kalte Krieg mit der Sowjetunion als nächster Feind war schon lange vorgesehen. Deshalb wurde auch Westdeutschland sofort medial antirussisch indoktriniert und die „ehemaligen“ Nazis ohne Skrupel umgedreht und gegen Moskau eingesetzt. Die sowjetische Führung hat dann richtig den wirklichen Grund für den Abwurf der beiden Atombomben auf Japan erkannt und beschrieben. Dieser war nicht gegen Tokio gerichtet, sondern gegen Moskau, denn Japan war bereits am Boden.
Leslie Groves, der militärische Leiter der Entwicklung der ersten Atombombe im sogenannten Manhattan-Projekt sagte später, er wusste vom ersten Moment an, Russland würde der Feind werden und die Atombombe wurde nicht wegen Japan oder Deutschland entwickelt, da ab 1943 der Sieg über beide abzusehen war, sondern zum Einsatz gegen die Sowjetunion.
Der Atompilz über Hiroschima und Nagasaki war eine Demonstration und gleichzeitig eine Drohung in Richtung sowjetische Führung,
„wir haben diese schreckliche Waffe und wir werden sie gegen Euch einsetzen.„
Was wir hier sehen ist ein Verhaltensmuster der amerikanischen Aussenpolitik. Henry Kissinger sagte es ganz deutlich.
„Amerika hat keine Freunde, Amerika hat nur Interessen.„
Das heißt, Washington benutzt jeden für seine Interessen, bis sie nicht mehr nützlich sind oder zu gefährlich werden. Die Sowjetunion war ein Freund, weil es mit unfassbaren Opferzahlen Nazi-Deutschland und Japan besiegte. Kaum war der Sieg errungen, wurde die Sowjetunion zum Feind erklärt, weil es sich der Dominanz der USA widersetzen konnte.
Eine bipolare oder multipolare Welt akzeptiert Washington nicht, wo die Großmächte Russland und China eine Rolle spielen durften, sondern nur eine selbstherrliche, arrogante und egoistische Alleinherrschaft durch die Vereinigten Staaten. Frieden, Gleichberechtigung und Koexistenz, will Amerika nicht.
George F. Kennan, der Architekt der Containment-Politik, oder auf Deutsch Eindämmungspolitik des sowjetischen Einfluss, sagte 1948, die USA bestehen aus 6,3% der Weltbevölkerung, kontrollieren aber 50% des Vermögens der Welt.
„Unser Ziel für die Zukunft muss sein, wie wir diese Ungleichheit erhalten können.“
Er sagte weiter:
„Wir dürfen nicht sentimental sein und über Demokratie und Menschenrechten sprechen, darum geht es nicht, es geht um den Erhalt der amerikanischen Macht und Einflusssphäre.„
Die Welt gehört den Amerikanern exklusiv und darf nach Belieben ausgebeutet werden.
Das heißt, vordergründig wurde die US-Aussenpolitik mit der Verbreitung von Freiheit und Selbstbestimmung der Völker begründet. In Wirklichkeit ging es um Machterhalt, auch wenn dadurch gewählte Regierungen gestürzt werden müssen, die sich nicht dem Diktat Washington beugen.
Einer der ersten Opfer dieser Politik war der Iran. Premierminister Mossadegh wurde am 19. August 1953 durch die CIA und dem MI6 militärisch gestürzt (Operation Ajax). Sein „Fehler“, Mossadegh hatte die Verstaatlichung der Ölindustrie vorangetrieben und wollte das Kartell der internationalen Ölgesellschaften beenden.
Sofort begann die Westpresse unter der Führung der „New York Times“ Mossadegh einen „Diktator“ zu nennen, der weg muss. Wie oft haben wir diese Propaganda schon seitdem über andere „unliebsame“ Staatsführer gehört? Saddam Hussein, Gaddafi, Assad und Putin, sind nur einige Beispiele.
Bereits vier Monate vor dem Putsch, am 4. April 1953, hatte der CIA-Direktor Allen W. Dulles ein Budget von einer Million US-Dollar bereitgestellt, das dazu verwendet werden sollte, Mossadegh zu stürzen.
Der Iran war dann keine Demokratie mehr, sondern ein westlich orientierter Polizeistaat und eine Diktatur, in der der Schah mit Hilfe der berüchtigten Geheimpolizei SAVAK mit eiserner Hand regierte. Der Aufbau des Geheimdienstes geschah unter maßgeblicher Hilfe der CIA und des Mossad.
Das heißt, in den Augen Washingtons ist Demokratie relativ. Wenn sie nicht den Wünschen entspricht und Befehlen folgt, wird sie durch eine Diktatur ersetzt. Siehe auch den Sturz von Salvador Allende in Chile und Einsatz des Diktators Augusto Pinochet etc. … die Liste ist lang.
Die US-Politik gegen die Sowjetunion und das Vorgehen in Westeuropa wurde immer mit dem „bösen Stalin“ begründet, der Osteuropa „stalinisiert“ hätte. Deshalb wurde die NATO am 4. April 1949 gegründet, als transatlantisches „Verteidigungsbündnis“.
Ist es nicht interessant, der Warschauer Pakt, das Gegenstück zur NATO, wurde erst SECHS Jahre später gegründet, am 14. Mai 1955. Es wird aber der Mythos verbreitet, die NATO war deswegen notwendig.
Als Stalin am 5. März 1953 starb, wollte die neue Sowjetführung unter Chruschtschow eine freundschaftliche Hand nach Washington ausstrecken, um den Kalten Krieg zu beenden.
Wie hat Washington geantwortet? Sie haben den Olivenzweig verschmäht und haben das Atomwaffenarsenal massiv vergrößert und weltweit Militärbasen eröffnet. Die Sowjetunion wurde mit NATO-Ländern umzingelt und sogar amerikanische Atomraketen in der Türkei stationiert.
Das führte 1962 zur Kubakrise, denn die Sowjetunion reagierte auf die Stationierung von Atomraketen vor ihrer Haustür mit der Stationierung ihrer Raketen auf Kuba. Der Konflikt wird aber nur einseitig im Westen erzählt, die Russen wären die Bösen gewesen und der Grund für die Kubakrise, die Jupiterraketen in der Türkei, einfach weggelassen.
Präsident John F. Kennedy und Regierungschef der UdSSR Nikita Chruschtschow hatten aus der Krise gelernt und wollten zusammen jeden Konflikt in Zukunft vermeiden, der zu einem Krieg führen könnte, einen weltvernichtenden Atomkrieg.
Das haben sie auch getan und was passierte dann?
Kennedy wurde am helllichten Tag am 22. November 1963 in Dallas, Texas ermordet.
Von wem?
Na von denen, die keinen Frieden wollen, vom Militärisch-Industriellen Komplex und den US-Geheimdiensten.
Die Nachfolger von Kennedy verfolgten dann wieder die aggressive amerikanische Politik gegen die Sowjetunion. Der Koreakrieg (1950 bis 1953) war bereits der erste Krieg angeblich gegen den Kommunismus in Asien. Es folgte der Vietnamkrieg (1955 bis 1975).
Dann ab 1979 der Krieg in Afghanistan mit der Unterstützung der Mudschaheddinn durch die CIA, was zur Schaffung der Terrororganisation al-Kaida führte und Osama Bin Laden. Der radikal-islamische Terrorismus wurde von Washington erfunden, um Länder zu destabilisieren und Regierungen zu stürzen.
Ab 1985 erfolgten die Reformen in der Sowjetunion und 1991 löste sich die UDSSR als Staat auf. Die DDR sah dann auch das Ende und Generalsekretär Michail Gorbatschow wurde für die Möglichkeit der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten vom Westen in den Himmel gelobt. Die sowjetischen Truppen zogen aus Ostdeutschland und aus ganz Osteuropa ab. Der Westen hatte dabei versprochen, das Vakuum nicht militärisch zu füllen.
Was passierte aber? Ein osteuropäisches Land nach dem anderen wurde in die EU und NATO einverleibt. Washington erweiterte seine Herrschaft über ganz Europa, vom Baltikum bis ins Schwarze Meer. Gleichzeitig wurde in den 1990-Jahren die Wirtschaft Russlands als Nachfolgestaat massiv von Washington untergraben. Dazu wurde der korrupte Boris Jelzin benutzt, den man mit 100 Mio Dollar gekauft hatte.
Die amerikanischen Wirtschaftsberater (Heuschrecken) kamen ins Land und innerhalb weniger Jahre fiel der Lebensstandard der Russen um 90 Prozent. Sie bekamen die bekannte westliche Schocktherapie der Privatisierung zu spüren. Ziel war es, Russland in ein schwaches Land zu verwandeln, dass seine enormen Rohstoffvorräte durch den Westen ausplündern lässt.
Erst als Wladimir Putin 2000 zum Präsidenten gewählt wurde, änderte und verbesserte sich die Lage. Er räumte den Laden auf, salopp gesagt, entfernte die Landesverräter aus den Ämtern, enteignete die Oligarchen, die sich am russischen Volk durch Betrug, Diebstahl und Mord bereichert hatten, brachte die Wirtschaft wieder in Gang und gab den Russen ihr Selbstvertrauen zurück und eine Perspektive für die Zukunft.
Deshalb wird er vom Westen so extrem verteufelt und von den Medien zu jeder Gelegenheit mit Dreck beworfen.
Warum?
Weil er den Plan Washingtons zur Weltbeherrschung durchkreuzt hat.
Washington führt die gleiche aggressive Politik gegen Russland auch gegen China aus. Obama ist kein Friedensengel, sondern ein ganz schlimmer Kriegshetzer, nur er verkauft sich besser als Schwarzer.
Was ich mit dieser kurzen Geschichtsstunde aufzeigen will, ist das Verhaltensmuster der amerikanischen Außenpolitik über die letzten 70 Jahre seit Ende des II. Weltkriegs bis heute. Bis auf die Ausnahme Kennedy, den man beseitigt hat, waren alle Präsidenten seit Truman bis Obama kriegerisch gegen die Sowjetunion und dann Russland eingestellt. Obama ist in Wirklichkeit Bush Version 2.
Der ehemalige Pressesprecher von George W. Bush, Ari Fleischer, sagte 2013, die zweite Amtszeit von Obama ist in Wahrheit die 4. Amtszeit der Bush-Regierung.
„Drohnenagriffe in zig Ländern, weltweites Abhören, Geheimgefängnisse, Renditions, Militärkommissionen. Obama führt die 4. Amtszeit von Bush aus, dabei hat er Bush wegen der Verletzung der Verfassung angegriffen„, sagte Fleischer.
Die Kriege in Afghanistan und Irak sind immer noch nicht beendet, obwohl er es versprochen hatte. Im Gegenteil, Obama hat neue Kriege gegen Libyen und Syrien befohlen, Länder die auch völlig zerstört sind und eine Flüchtlingswelle deswegen nach Europa rollt. Dann der gewaltsame Umsturz in der Ukraine, die Sanktionen gegen Russland und die aktuelle Aufrüstung der NATO in Osteuropa, unmittelbar an der russischen Grenze.
Das Pentagon und überhaupt das amerikanische Militär unter Obama redet nur noch davon, Russland stelle dir grösste Gefahr für die Sicherheit der Vereinigten Staaten dar, die gleiche kriegerische Rhetorik wie ab 1945. Der Kalte Krieg war nie zu Ende, sondern erlebt ganz neue und verstärkte Unterstützung, bis hin zur Hysterie. Washington provoziert Moskau bei jeder Gelegenheit und verbreitet Lügen über die „bösen Russen“ wie schon immer.
Interessant ist, durch die Brexit-Diskussion, dem Ausstieg von Grossbritannien aus der EU, sind ganz neue Erkenntnisse zu Tage gekommen. Dean Acheson, US-Aussenminister von 1949 bis 1953, war der Wegbereiter und Initiator für die Europäische Union. Die Truman-Regierung hat die Franzosen dazu gedrängt, einen modus vivendi mit Deutschland nach dem Krieg einzugehen, in dem sie gedroht hat, die Hilfe aus dem Marshall-Plan abzuschneiden.
Der Marshall Plan diente dazu, Westdeutschland als vollgefülltes Schaufenster gegenüber den Osten auszustatten, als Gegenmodell, aber auch als Mittel zur Erpressung der eigenen „Freunde“.
Trumans Motiv dabei war klar. Er wollte eine einheitliche Front gegen Stalin in Europa. Das US-Aussenministerium und die US-Geheimdienste finanzierten die Europäische Bewegung im Geheimen über Jahrzehnte. Sie drängten auch die Briten in das Projekt einer Union. Bereits 1950 gab es amerikanische Bestrebungen für eine europäische Zentralregierung, eine Kampagne die vom Chef des „American wartime Office of Strategic Services“ (OSS), Vorgänger der CIA, angekurbelt wurde.
Die Tarnorganisation der CIA war das „American Committee for a United Europe“ (ACUE). Das Amerikanische Komitee für ein vereintes Europa war eine 1948 gegründete US-Organisation zur Förderung eines „freien und vereinigten Europas“. Es förderte ausserdem die Blockbildung in Westeuropa mit dem Ziel einer europäischen Integration gegen den Ostblock. Als Geschäftsführer trat der Chef der OSS auf, William Joseph Donovan, und sein Stellvertreter war Allen Dulles.
Allen Dulles war von 1953 bis 1961 einflussreicher Direktor der CIA und ein Mitglied der Warren-Kommission, welche die Ermordung von Präsident Kennedy untersuchte. Was für eine Farce, denn die Täter haben sich selber untersucht. Als CIA-Chef war er massgeblich für die Regierungsumstürze im Iran und in Guatemala, die Invasion in Kuba und den Mord an Patrice Lumumba, dem ersten demokratisch gewählten Regierungschefs des Kongos verantwortlich.
Die ACUE als Tarnorganisation wurde von der Ford Foundation, der Rockefeller-Stiftung und von regierungsnahen Unternehmensgruppen finanziert, also der Rüstungslobby.
Ende der 1950er-Jahre war der ehemalige OSS-Offizier und Geschäftsführer der Ford Foundation, Paul Hoffman, zugleich Leiter des ACUE. Am Beratergremium war später der erste CIA-Direktor Walter Bedell Smith beteiligt.
Deswegen wurde auch die Bilderberg-Gruppe 1954 von Józef Retinger gegründet. Der Russlandhasser Retinger war während des Krieges Berater der polnischen Exilregierung in London. Nach dem Krieg wurde Retinger Generalsekretär der unter der Leitung des belgischen Premierministers Paul van Zeeland stehenden Economic League for European Cooperation (ELEC), aus der später die Europäische Bewegung hervorging.
Bei einer Amerika-Reise traf Retinger mit Adolf Berle, ein glühender Verfechter des amerikanischen Kapitalismus, und mit John Foster Dulles zusammen, US-Aussenminister, Bruder des CIA-Chefs Allen Dulles, welche zusammen die aggressive antisowjetische Politik ausgearbeitet und umgesetzt haben.
In der Folge erhielt die Europäische Bewegung beträchtliche finanzielle Zuwendungen sowohl von Seiten der US-Regierung/CIA als auch aus privaten Quellen über ACUE und andere Institutionen. 1952 legte Retinger sein Amt als Generalsekretär der Europäischen Bewegung nieder und gründete Bilderberg zusammen mit dem NAZI, SA, SS und NSDAP-Mitglied Prinz Bernhard der Niederlande, als Treffen der einflussreichen Personen aus Wirtschaft, Militär, Politik, Medien, Hochschulen und Adel, damit sie ihre Marschbefehle für die Umsetzung der NWO bekommen.
Das heisst, die EU ist genauso ein Projekt der Amerikaner wie die NATO, und sie ist gegen Russland gerichtet. Es spielt also gar keine Rolle was die Deutschen, Franzosen oder Briten wollen oder gewollt haben, ob sie ihre Souveränität aufgeben wollten und stattdessen das Diktat aus Brüssel, die EU und NATO wurde auf amerikanischen Befehl durchgezogen und nur Politiker in die jeweiligen Regierungen gelassen, die dieses Projekt unterstützen (Transatlantik Brücke).
Das erklärt warum von Adenauer bis Merkel kein Kanzler im deutschen Interesse gehandelt hat, sondern nur fremdgesteuert für Washington tätig war und ist. Eine Verständigung oder Kooperation oder sogar ein Bündnis zwischen Deutschland und Russland, was völlig natürlich und für beide Seite sehr nützlich wäre, muss unter allen Umständen verhindert werden.
Deshalb der Kalte Krieg, damals wie heute!
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